Von Mücken und Elefanten.

Sicherheit Stabilität, auch auf Grund einer funktionierenden Regierung; Vertrauen gegenüber den Behörden, der Polizei und der Justiz. Das kennzeichnete 2018 den Sieger des „World Happiness Report”. Und Sie ahnen es vielleicht: Die glücklichsten Menschen lebten im vergangenen Jahr nicht in Deutschland, sondern in Finnland.

In einer „Disziplin” jedoch, da macht uns keiner so leicht etwas vor. Da sind wir Weltspitze! Niemand schaffte es so gut und ausdauernd wegen Kleinigkeiten viel Aufregung zu erzeugen! Mit großer Leidenschaft werden Mücken zu Elefanten gemacht. Karnevalswitze bestimmen die Titelseiten großer Tageszeitungen, sind Aufmacher in den Hauptnachrichten-Sendungen und sorgen für tagelange erregte Diskussionen. Da entscheidet eine KiTa in Hamburg, dass sich ihre Kinder nicht mehr als Indianer verkleiden dürfen und begründet das mit ,,kultursensibler, diskriminierungsfreier und vorurteilsbewusster Erziehung”. Die sozialen Netzwerke flippen aus. Da erstarrt die Welt geradezu in Ehrfurcht vor einer 16-jährigen Schwedin, die Schüler dazu aufruft am Freitag Vormittag für mehr Klimaschutz zu ,,streiken” und vom Bundestag bis in die Landtage hinein wird, von den Medien wohlgefällig begleitet, in einer Mischung von Erbitterung und Hysterie um die Schulpflicht gestritten. 

Nachdenklich stimmt mich dabei nicht nur der anscheinend immer funktionierende Mechanismus eine Erregungswelle aufzubauen, sondern die Leichtfertigkeit, mit der SPD, GRUNE und AfD diese Stimmungslagen als vermeintliche ,,Volksmeinung” ausnutzen, ja teilweise verstärken wollen, um daraus eigenen politischen Profit zu schlagen. Das darf man getrost Populismus nennen.

Wesentliches Kennzeichen unserer Volkspartei CDU aber ist es, Interessenvielfalt ausgleichend vertreten zu wollen. Das ist in Zeiten andauernder Erregungswellen bisweilen mühevoll und anstrengend, gerade auch in Parlamentsdebatten. Dennoch wählen wir lieber diesen Weg, den ein ehemaliges Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages und späterer Bundespräsident, Walter Scheel, treffsicher so formulierte: ,,Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen.” 

Unterstützen Sie uns weiterhin mit Anregungen und Kritik auf diesem Weg, für unser Land das Richtige zu tun und helfen Sie mit, es populär zu machen! 

(“Löttgen parlamentarischer Nachschlag!”, erschienen im CDU Magazin “Bei uns in NRW”, Ausgabe 01/2019)